»Altglashütten« Chronik eines Schwarzwaldorfs

Der Historiker Thomas Martin Buck erzählt in seinem Buch »Altglashütten« Entstehung und Anfänge der gleichnamigen Feldberg Gemeinde in den Jahren 1634 bis 1723. Anhand der Ortsgeschichte macht er deutlich, welche zentrale Funktion die Glasmacherei für die Erschließung und Besiedlung des gesamten Hochschwarzwalds hatte.

Am Anfang war das Glas – seit 1634 wurde es in Altglashütten hergestellt. So entstanden Name und Ort der heutigen Teilgemeinde von Feldberg mit rund 600 Einwohnern. Zur Glasproduktion in den sogenannten Hütten wurden große Mengen Holz benötigt. Für 100 Kilo Glas waren das anfangs rund 200 Kubikmeter, wovon 97 Prozent für die Herstellung der Pottasche und drei Prozent für das Schmelzen verwendet wurden. Das grünstichige, blasige »Waldglas« bestand aus zwei Teilen Holz- bzw. Pottasche und einem Teil Quarzsand, der im Fall von Altglashütten aus der Schweiz kam.

1723 hatten die Glaser die Holzressourcen verbraucht und zogen weiter. Für ihre intensive Nutzung versprachen sie ihren Landesherren, die Rodungsfläche urbar zu machen und infolge wurde diese besiedelt und landwirtschaftlich genutzt. Seit dem 19. Jahrhundert und insbesondere seit dem Eisenbahnanschluss 1926 entwickelte sich Altglashütten für Einwohner und Touristen zu einer »Perle des Schwarzwaldes«, wie ein Reiseführer bereits in den 1920er Jahren den Ort bezeichnete.

War das Glashandwerk einst ein wichtiges proindustrielles Waldgewerbe, ist es heute weitestgehend aus dem Schwarzwald verschwunden. Buck holt es aus der Vergessenheit und beleuchtet es in allen Facetten. Die vormoderne Glasherstellung hatte nicht nur die Funktion einen Alltagsgegenstand herzustellen, sondern den damals noch kaum begehbaren und erschlossenen Wald für Menschen »aufzuschließen«. Davon zeugen viele Glasmachersiedlungen. Sie bildeten neben den Holzhauersiedlungen ein wichtiges Element des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Landesausbaus. Altglashütten ist in diesem Zusammenhang ein besonders eindrückliches Beispiel.

Thomas Martin Buck möchte mit dem Buch die »die für gesamte Schwarzwaldregion wichtige Geschichte des Ortes sichtbarer und bekannter machen, und zwar nach Möglichkeit für Einheimische und Ortsfremde«.

Buchcover Altglashütten
Thomas Martin Buck »Altglashütten«

Thomas Martin Buck, geb. 1961, ist promovierter und habilitierter Mittelalterhistoriker, seit 2006 Professor für Geschichte und ihre Didaktik (mit Schwerpunkt Mittelalter) an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und seit 2010 Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde des Landes Baden-Württemberg.

Thomas Martin Buck
Altglashütten 
Zur Frühgeschichte einer Glasmachersiedlung im Hochschwarzwald (1634–1723)
Herausgegeben vom Arbeitskreis Regionalgeschichte Freiburg e.V., Band 20
238 S., zahlr. Abb., Pb., 26,– €
ISBN 978-3-7930-9983-3 Rombach Verlag 2022

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Auf der Suche nach dem perfekten Haus in Südbaden

Das Buch »Landschaften, Menschen und 33 Häuser« von Jochen Ludwig ist ein Roadmovie durch Südbaden mit dem Ziel Eigenheim und vielen Geschichten von unterwegs.

Haus mit Garten – davon träumt jeder. Jochen und Corinna Ludwig waren lange eine Ausnahme. Die beiden lebten zufrieden in ihrer Freiburger Drei-Zimmer-Wohnung – bis zur Rente. Dann wollten sie nochmal ganz neu anfangen und machten sich auf die Suche nach dem Traumhaus.
33 Besichtigungen und ein Jahr später hatten sie den Kaufvertrag in der Tasche und eine Immobilie in Titisee-Neustadt.

Der Autor erzählt, wie er und seine Frau von einem Besichtigungstermin zum nächsten fuhren, getrieben von Neugier und Lust auf Veränderung. Ihr Weg führte sie in die Ortenau, in den Hotzenwald und ins Markgräflerland und von einer Hoffnung zur nächsten Enttäuschung.

Und trotzdem, jede Fahrt hat sich für sie gelohnt. Denn sie entdeckten unbekannte Landschaften und lernten interessante Menschen kennen: Da gab es den in Afrika lebenden Sohn, der nachHause zurückgekommen war, um seinen kranken Vater zu pflegen. Das hochbetagte Brüderpaar, das voller Zukunftspläne steckte. Die Tochter, die sich nur schwer vom Elternhaus trennen konnte. Und schließlich einen Makler, der eigentlich Opernsänger war.

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Jochen Ludwig, geb. 1946, war von 1985 bis 2011 Direktor des Museums für Neue Kunst in Freiburg.

Jochen Ludwig
Landschaften, Menschen und 33 Häuser
Unterwegs zum eigenen Heim
216 S., zahl. s/w-Abb., Pb., 19,80 €
ISBN 978-3-7930-5195-4 Rombach Verlag 2020

Buch von Jochen Ludwig: "Landschaften,Menschen und 33 Häuser", Rombach Rerlag 2020
Jochen Ludwig: Lanschaften, Menschen und 33 Häuser. Unterwegs zum eigenen Heim.